Reportage im ZDF „Immer Ärger mit den Buchstaben“

Die Reportage „Immer Ärger mit den Buchstaben – Wenn das Alphabet zur Qual wird“ thematisiert das weitgehend tabuisierte Problem der geringen Literalität in Deutschland. Etwa 6,2 Millionen Erwachsene, darunter Arbeiter, Angestellte und Studenten, können nicht richtig lesen und schreiben. Doch auch immer mehr Kinder sind von diesem Problem betroffen. Der Film beleuchtet, wie wenig Aufmerksamkeit diesem Thema geschenkt wird und was getan werden muss, damit Betroffene sich trauen, ihr Problem zu kommunizieren. Die Reportage wird am Dienstag, den 5. September 2023, um 22.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und wird anschließend fünf Jahre lang in der ZDFmediathek verfügbar sein.

Robert, 51 Jahre alt, hat als Kind nie die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens erlernt. Er ist sich nicht einmal sicher, ob seine Eltern diese Fertigkeiten beherrschten. Als er in der Grundschule zwei Mal sitzen bleibt, wird er auf eine Sonderschule und später in ein Wohnheim geschickt. Erst im Alter von 14 Jahren beginnt er dort, Lesen zu erlernen. Trotzdem mangelte es ihm an einem formellen Schulabschluss, doch er bewirbt sich dennoch als Fahrer bei einem Verkehrsbetrieb – und wird erfolgreich eingestellt. Er kann jahrzehntelang verbergen, dass er nicht schreiben kann, bis ihn der Vorfall mit einem aufgebrachten Fahrgast zwingt, sein Geheimnis preiszugeben. Dies führt letztendlich dazu, dass er seinen Job verliert. Jetzt kämpft Robert darum, sich wieder in das Arbeitsleben zu integrieren, indem er das Schreiben erlernt und Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe sucht.

Leas, 28 Jahre alt, wurde in der zweiten Klasse mit Legasthenie diagnostiziert. Obwohl sie schon immer von Schrift und Geschichten fasziniert war, erinnert sie sich daran, dass ihr erster Aufsatz „komplett rot markiert“ zurückkam. Sie musste sich durch die Schuljahre mühsam hindurchkämpfen. Ihre größte Herausforderung besteht darin, ihren Master in Grafik und Illustration abzuschließen, was das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit erfordert. Um ihr dabei zu helfen, nimmt sie an einem Schreibkurs an der Volkshochschule teil.

Als Bela sieben Jahre alt war, sagte man ihm voraus, dass er niemals Lesen und Schreiben lernen würde. Heute, im Alter von elf Jahren, besucht Bela die sechste Klasse eines Gymnasiums in Hannover und nimmt regelmäßig an Lerntherapiesitzungen teil. Obwohl er Fortschritte beim Lesen gemacht hat, kann er immer noch nicht richtig im Unterricht mitschreiben. Und immer wieder wird ihm gesagt, dass er aufgrund seiner Legasthenie kein Abitur machen könne.

Der Film wird mit Untertiteln und Audiodeskription für seh- und hörbeeinträchtigte Menschen angeboten.

Bei Fragen zur „37°“-Reportage erreichen Sie Christina Betke, ZDF-Kommunikation, telefonisch unter 06131 – 70-12717 oder per E-Mail unter betke.c@zdf.de und pressedesk@zdf.de Die ZDF-Kommunikation erreichen Sie per E-Mail unter pressedesk@zdf.de oder telefonisch unter 06131 – 70-12108.

Bildquelle: TalkAI