KI verändert die Arbeitswelt – doch viele unterschätzen, was auf sie zukommt

Warum jetzt die Zeit für Weiterbildung ist – und was der EU AI Act vorschreibt

Die Künstliche Intelligenz ist längst in der Berufswelt angekommen – doch viele Beschäftigte unterschätzen ihren Einfluss. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands nutzt bereits jede:r Dritte generative KI wie ChatGPT, Claude oder Gemini im Job. Trotzdem glauben 72 Prozent der Befragten, dass ihre berufliche Tätigkeit nicht durch KI ersetzbar ist.

„Diese Selbsteinschätzung kann trügen“, warnt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Denn klar ist: KI verändert die Prozesse in nahezu allen Branchen – von der Industrie bis zur Zahntechnik.

Hannover Messe im Zeichen von KI

Zur Hannover Messe, auf der Künstliche Intelligenz ein Top-Thema ist, mahnt Bühler zur rechtzeitigen Qualifizierung: „Es ist entscheidend, dass Beschäftigte frühzeitig die nötigen KI-Kompetenzen aufbauen.“ Denn der Wandel kommt – und mit ihm neue Anforderungen an Wissen und Fähigkeiten.

Weiterbildung wird Pflicht – EU AI Act ab Februar 2025

Spätestens ab dem 2. Februar 2025 ist Schluss mit Abwarten: Dann gilt laut EU-KI-Verordnung (AI Act) eine gesetzliche Weiterbildungspflicht für Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln oder einsetzen. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden über das nötige Know-how verfügen.

Drei Schwerpunkte der KI-Weiterbildung laut EU-Vorgabe:

  1. Technisches Verständnis – Grundlagen zu KI-Algorithmen und maschinellem Lernen
  2. Anwenderwissen – Effektive und sichere Nutzung der Tools im Arbeitsalltag
  3. Compliance & Ethik – Rechtliche und ethische Rahmenbedingungen kennen

Fehlende Regeln in den Unternehmen

Doch viele Organisationen sind auf diesen Wandel nicht vorbereitet: Nur 19 Prozent der abhängig Beschäftigten berichten von konkreten Vorgaben zur KI-Nutzung im Job. Datenschutz, Urheberrechte und Faktenchecks stehen im Fokus – aber eine strategische Vision fehlt oft.

Was jetzt zählt:

  • Unternehmen brauchen eine klare KI-Strategie
  • Mitarbeitende müssen gezielt geschult werden
  • Standards & Regeln müssen Orientierung bieten

„Entweder wir lernen den Umgang mit KI – oder wir verlieren den Anschluss“, sagt Bühler. Die Weichen für die Arbeitswelt von morgen werden jetzt gestellt.mahnt Nebelung. „Wer Fachkräfte will, muss sie auch arbeiten lassen – nicht mit Bürokratie vertreiben.“